Kaukasus 2019 – Batumi + Khulo

Die Reise von Kutaissi nach Batumi verlief eigentlich ohne nennenswerte Probleme. Nach gerade mal zwei Stunden erreichten wir die Hafenstadt am Schwarzen Meer.

Wir trafen uns mit unserem Host an der Unterkunft (Riesengroßes Gebäude, von außen mal wieder diese typische Architektur. Sozialistischer Klassizismus heißt es glaube ich). Dennoch, angenehmes Apartment und das schwarze Meer direkt vor der Tür. 

Leider meint es der Wettergott gar nicht so gut mit unserem Aufenthalt hier am Meer. Seit unserer Ankunft regnet es fast ununterbrochen und es ist – Stand jetzt – auch keine Besserung in Sicht für die nächsten Tage. Mächtig nervig, ist Batumi doch der einzige richtige „Badeort“ auf unserer Route. Am Abend deckten wir uns mit Speis und Trank in der City Mall ein und feierten anschließend wieder ein festliches Mahl in einem lokalen Restaurant. Zum Anbruch der Nacht machten wir nochmal einen kleinen Umweg und testeten diverse Chacha’s (Chacha ist quasi das Nationalgetränk. Ein klassischer Obstler, oft auch mit höheren Alkoholgehalt. Ähnliche Trinktradition wie auf dem Balkan hier)

Am zweiten Tag in Batumi sind wir aktuell leider ein wenig aufgeschmissen. Der fortwährende Wolkenbruch lässt jegliche Aktivitäten ausfallen.

Und genau so zog es sich leider auch die restlichen Tage. Etwas voreilig auch unsere Entscheidung hier direkt drei Nächte zu buchen. Hatten wir uns zuerst auf Badespaß und schönes Wetter gefreut, fiel einfach alles ins Wasser. Schade drum, aber gut, muss man mit leben. Die drei Tage in Batumi pendelten wir also zwischen Unterkunft, Mall (Gleich um die Ecke, inklusive Spiel-Halle) und irgendwelchen Restaurants. 

Beim Regenwetter spielen wir Spiele in der Mall
Reichlich gedeckter Tisch
Verkostung diverser Chachas

Schlussendlich waren wir alle nicht traurig, als wir am Montagmittag die Segel setzten und Batumi in Richtung Osten verließen. Unser neues Domizil sollte Khulo sein, ein kleiner Bergort mit gerade mal 1.000 Einwohnern. Unterwegs hatten wir uns noch den Makhuntseti Wasserfall ausgeguckt und wir hielten dort an. Leider touristisch sehr überlaufen. Hier macht sich der (vor allem russische) Massentourismus aus Batumi stark bemerkbar. Wasserfall selber machte aber schon was her muss man sagen. 

Makhuntseti Wasserfall
Makhuntseti Wasserfall

Einen kurzen Halt machten wir auch noch in Dandalo und betrachteten eine nett anzuschauende Brücke aus dem MIttelalter. Zahlreiche solcher kleinen architektonischen Kunstwerke kann man an den unzähligen Flussläufen hier in Georgien finden.

Dandalo Bridge

Von hier aus waren es dann nur noch wenige Kilometer und schon bald erreichten wir Khulo. Größte Attraktion hier ist wieder eine Seilbahn.

Zunächst aber checkten wir im Hostel 13 ein. Wir wollten eigentlich einen privaten Raum, das Hostel bot jedoch nur zwei 6er Dorms. Sollte aber auch kein Problem sein, denn relativ schnell bemerkten wir, dass wir das ganze Hostel für uns alleine hatten (Es war wirklich niemand außer uns da. Host verweilte wohl gerade in Tiflis) Nachdem also diese „Formalitäten“ geklärt waren, machten wir uns auf zur Talstation der Seilbahn. Sie fuhr natürlich nicht. Es lag aber wohl am aktuellen Wind. Prinzipiell fährt die Bahn also. Die wirklich verdammt seriös wirkenden Maschinisten erklärten uns, wir sollen doch etwas essen und später wieder kommen, wenn der Wind sich gelegt hat. Sie wollten uns noch auf irgendwas selbstgebranntes einladen. Es ist zwar unhöflich, eine Einladung auszuschlagen, aber wir hatten einfach etwas Angst, dass wir anschließend genau so verstört rumirren wie die drei Kollegen. Nach einem Stadtrundgang  gingen wir also in eines der beiden Restaurants, ließen uns von unseren beiden persönlichen Kellnern lokale Spezialitäten servieren und genoßen den wirklich fantastischen Ausblick.

Zog sich nun natürlich wieder so in die Länge, dass die Seilbahn den Betrieb für heute eingestellt hatte. Sollte kein Beinbruch sein. Auf dem Heimweg hielten wir noch auf einen kleinen Absacker in der örtlichen Kneipe. Touristen stehen dort anscheinend nicht auf der Tagesordnung. Wir wurden alle mit Handschlag begrüßt und jeder telefonierte wild umher, dass Fremde in der Stadt sind. Die Herren waren aber äußerst gastfreundlich und wir wurden angehalten, georgische Folklore kennenzulernen. Sehr interessant und unterhaltsam.

Am nächsten Morgen legten wir im Hostel die 60 Lari auf den Tisch wie abgemacht und verließen diese angenehme Unterkunft. Nächster Anlaufpunkt war dann selbstverständlich wieder die Seilbahn. Und Überraschung: Sie fuhr!! Todesmutiug wagten wir also die zwei Kilometer Fahrt. Und die war wirklich beeindruckend!  Für Leute mit Höhenangst ist das aber definitiv ein No-Go. Aber die gute alte sowjetische Technik scheint unzerstörbar. Wir konnten leider nicht herausfinden, wie alt das Teil ist. Sind uns aber sicher, dass es schon mindestens ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat. Aber auf jeden Fall ein geiles Event. Sollte man mitnehmen, falls man mal zufällig nach Khulo kommt.

Nun wollen wir weiter ziehen in Richtung Osten. Großes Ziel ist übrigens Eriwan. Bis dahin werden es aber sicher noch einige Tagesmärsche. Für die gerade mal 80km bis nach Achalziche veranschlagt Google Maps schon über drei Stunden. Uns scheinen katastrophale Straßenverhältnisse bevorzustehen. Let’s go!

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