Sansibar 2021 – Paje

Mit unserem Taxi kamen wir gut in Paje an. Wir hatten eine Unterkunft bei Airbnb gebucht und dort auch den Transfer mitgebucht (Von Nungwi aus waren es knapp 40USD) Paje befindet sich an der Ostseite und wir wurden hier nun erstmals mit den Gezeiten konfrontiert. Kurz gesagt: zweimal am Tag gibt es Ebbe, zweimal Flut; so sieht das ungefähr auf dem Diagramm aus:

Ebbe und Flut Zanzibar, Mjini, Zanzibar Urban/West, Tanzania
Quelle: https://de.tideschart.com/

Gleich nach dem Einchecken machten wir einen Abstecher zum Strand um die Ecke. Leider nicht so ein Bilderbuchstrand wie in Nungwi. Dafür aber deutlich mehr los, südlich von uns sah man zahlreiche Drachen am Himmel. Paje ist nämlich ein Paradies für Kitesurfer und so haben sich auch viele Schulen dafür niedergelassen etc.

Da wir in der Unterkunft eine gut ausgestattete Küche hatten, haben wir abends mal selber den Kochlöffel geschwungen. Es gab Nudeln mit Tomatensoße – typisch sansibarisch halt…

Schmeckte besser, als es aussieht 😉

Tagsdrauf besuchten wir das nahegelegene Seaweed Center Mwani. (Interessanterweise stellte sich später heraus, dass unser Airbnb-Host der dortige Geschäftsführer ist). Gemeinsam mit einem Guide machten wir einen Ausflug zum Strand. Es herrschte gerade Ebbe, so machten wir quasi eine Wattwanderung. Wir warfen einen Blick auf die Anbaugebiete der Algen, schauten den Frauen (Ausschließlich Frauen!) bei der Ernte zu und probierten auch direkt mal Algen. Nach der Ernte werden die Algen getrocknet und anschließend in verschiedenen Verfahren weiterverarbeitet. Z.B. getrocknet gemörsert zu einer Art Salz. Oder aber auch (umfangreicher) mit weiteren Zutaten wie bspw. Bienenwachs zu Seifen oder weiten Hygiene- und Kosmetikartikeln veredelt.

Ich helfe beim Abtransport der geernteten Algen
Im Trocknungsprozess
Aufarbeitung in der Produktionshalle
Die fertigen Endprodukte

Nachmittags kehrten wir im Sativa Cafe ein. Es gab jeweils einen wunderbaren frisch zubereiteten Smoothie und eine Bruschetta als Snack. Der Laden bietet ausschließlich vegane Speisen an, hat aber absolut fantastisch geschmeckt. Wenn man mal in Paje ist, sollte man hier essen.

Healthy Shakes
Und healthy Food

Am nächsten Tag (Freitag) stand nochmal ein letzter ganztägiger Ausflug an. Unser Driver holte uns nach dem Frühstück ab und wir besuchten den Jozani Forest bzw. National Park (Jozani Chwaka Bay National Park), der erste und einzige Nationalpark auf der Insel. In einer kleiner Gruppe machten wir eine Tour durch den Jungle. Zum Ende gab es sogar noch ein paar Affen zu sehen, mit dem Sansibar-Stummelaffen sogar eine endemische Art! Für 12 USD war die Tour ok. Mit der „Long Tour“ hat man vermutlich etwas mehr von dem Ausflug…

Welcome to the jungle
Die einheimischen Äffchen sind sehr zutraulich

Vom Wald aus ging es zur Kuza Höhle. Dummerweise waren wir schlecht informiert und wussten nicht, dass man in der Höhle baden konnte. Ohne passendes Equipment waren wir also schlecht ausgestattet. Einen kleinen Sprung ins abkühlende Wasser konnte man aber dennoch wagen. Nach Zwischenstopp in einem einheimischen Lokal ging es am Nachmittag zurück in die Hauptstadt. Was wäre ein Urlaub auch ohne Fußball..? Im Mao Tse Tung Stadion spielte Kipanga FC gegen Mafunso und gewann 3:0 (0:0). Das Stadion wurde wohl mit chinesischen Mitteln (Kein Wunder bei dem Namen) vor 2-3 Jahren umfangreich umgebaut.

Die Teams beim Aufwärmen vor dem Ligaspiel

Nach dem Spiel ging es zurück nach Paje und wir ließen hier den letzten Abend ausklingen. Ein Großfeuer um die Ecke (In Jambiani sind wohl bis zu vier Hotels ausgebrannt!) schloss uns mit Strom und Wi-Fi sowieso den Abend von der restlichen Welt ab.

Letzte Station für drei letze Nächte ist nun ein Resort an der Ostküste weiter nördlich. Wir wollen uns noch ein paar Tage Chillen mit All Inclusive gönnen.

Sansibar 2021 – Nungwi

Zum Sonntag fuhren wir von Stone Town aus in den Norden nach Nungwi. Ganz ortstypisch haben wir die Reise im Dalla Dalla (=Überland“busse“; meist sowas wie Minibusse, alte Schulbusse oder, wie in unserem Fall, Kleintransporter mit Sitzbänken auf der Ladefläche) angetreten. Unser Gepäck wurde auf dem Dach festgeschnallt. Für die ca. 1,5 stündige Fahrt mussten wir insgesamt 5.000 TSH (Eigentlich nur 2.000 pro Person, aber das Gepäck kostete 1.000 extra) zahlen. Das ist etwas weniger als zwei Euro. Es war zwar holprig und auch mal etwas eng auf der Ladefläche, aber halt auch unschlagbar günstig.

Dicht gedrängt auf dem Dalla Dalla
Die Suche nach der Unterkunft führte uns durchs einheimische „Village“

Wir erreichten Nungwi gegen Mittag und konnten auch direkt in das Hotel einchecken (Greens Nungwi). Unterkunft einwandfrei, sämtliche (Küchen-)Utensilien standen der Allgemeinheit zur Verfügung. Wie gehabt passiert am Reisetag natürlich nicht mehr all zu viel… Am späten Nachmittag gingen wir in Richtung Strand und verfolgten den malerischen Sonnenuntergang – am genau so malerischen Sandstrand.

Die Sonne verschwindet langsam am Horizont
Ein Dau (engl. Dhow) auf dem Heimweg

Auf dem Heimweg holten wir uns noch eine frische Ananas (Anna trocken war vergriffen) und hatten anschließend einen kleinen Irrweg durch das Dorf der Einheimischen.

An dieser Stelle mal kurz ein paar Worte zur Sicherheit allgemein: Klar, die Händler steigen bei den Touris immer exorbitant hoch ein und auch die Kleinsten strecken am Wegesrand die Hände aus und verlangen nach Dollars. Blicke erntet man als „Weißer“ sowieso an jeder Ecke. Die klassischen Schlepper für Touren oder dubiose Händler für Rauchwaren laufen einem auch übern Weg und nerven gelegentlich schon mal. Aber: Wir wurden nie bedrängt oder fühlten uns an irgendeiner Stelle unsicher o.ä. Dies bestätigen auch weitreichende Berichte anderer Reisenden. Grundsätzlich scheint Sansibar (als auch das tansanische Festland) ein sicheres Reisegebiet zu sein.

Den nächsten Tag in Nungwi ließen wir ebenfalls ruhig angehen. Nach ausgiebigen Frühstück machten wir einen großen Spaziergang am Strand und verblieben dort auch den restlichen Tag. Einen direkten Zugang zum Leuchtturm fanden wir leider nicht. Durch den militärisch abgesperrten Bereich wollten wir lieber nicht gehen. Den kulinarischen Abschluss des Tages bildeten Pizza und ein Calamari Salat.

Ausgiebiges Frühstück im Ho(s)tel
Der Strand in Nungwi war wohl der schönste auf unserer Reise

Etwas spannender sollte es dann doch nochmal am letzten ganzen Tag in Nungwi zugehen. Wir hatten uns ein Fahrrad gemietet. 15.000 Schilling für einen Tag (=6 Euro). Aller Anfang war schwer, aber auf geteerten Straßen ging es dann doch ganz gut voran. Zum Glück gab es auch keine nennenswerten Steigungen, die überwunden werden mussten. Bereits auf Google Maps fanden wir die Tazari Caves. Vor Ort leider ganz schlecht ausgeschildert und mitten in der Prärie gelegen. In einer behelfsmäßigen Hütte empfing uns aber ein guter gelaunter Local, machte zwei Taschenlampen klar und führte uns durch die beiden kleinen Höhlen (Welche erst 2013 zufällig entdeckt wurden!). Der Guide fragte uns irgendwann, ob es denn auch in Deutschland Höhlen gibt, die man besuchen kann. Er wirkte mehr als verdutzt als ich ihm erklärte, dass es in diesen Höhlen sowas wie Beleuchtung, Handläufe und allgemeine Sicherheitsvorkehrungen gibt.

Noch dazu betreiben die Boys hier ein „Chameleon Center“. Sie ziehen kleine Chamäleons heran und entlassen diese nach einigen Wochen wieder in die Natur. Hat alles einen soliden Eindruck gemacht und wir konnten super Bilder schießen. Auch die GoPro hat einen kleinen Zusammenschnitt erstellt:

Abstieg in die Höhle

Für morgen 11 Uhr ist mal ein privater Transfer gebucht. Wir wollen ins Örtchen Paje an der Ostküste reisen.

Sansibar 2021 – Stone Town

Wie es der Zufall will, hatte ich noch einen Qatar-Gutschein offen, der bis zum Ende September eingelöst werden wollte. Nach Auslotung diverser Ziele stand für uns fest, dass es nach Sansibar gehen wird. Alles natürlich ein wenig unter Vorbehalt, da ja dieses dämliche Virus noch immer grassiert. Die Zeichen standen allerdings gut, die Einreisebestimmungen erforderten einen PCR-Test. Zu unserem Glück war dieser sowohl bei Schwester Lori als auch bei mir negativ. Am Dienstagabend (9. November) wurden in Göttingen letzte Reisevorbereitungen getroffen und die Rucksäcke gepackt.

Am Mittwoch ging es dann los. Mit dem Bus in Gö zunächst bis zum Hauptbahnhof. Dort einen ICE 4 bestiegen und mit kurzem Umstieg in FFM Hauptbahnhof ging es auch gleich zum Flughafen. Checkin, Gepäckabgabe und auch die Kontrolle aller Reisedokumente lief vollkommen problemlos ab. Da die Wartezeit in Frankfurt großzügig bemessen war blieb noch etwas Zeit und wir gönnten uns einen Bembel – Man sollte ja immer lokal genießen!

Pünktlich wurde QR068 bestiegen und der Flug in Richtung Doha begann. Qatar glänzte mit gutem Service in der Kabine. Umsteigezeit im Austragungsland der Fussball-WM 2022 gerade mal knapp 60 Minuten, aber alles locker und easy geschafft. So landeten wir pünktlich 7 Uhr (Am Donnerstag, 11. November) auf der Insel Sansibar. Für die Flugenthusiasten: Frankfurt – Doha wurde in einer Boeing 777 durchgeführt, Doha – Sansibar in einem Airbus A320 neo.

Einreise, Zoll, Gesundheitscheck wieder völlig entspannt. Am Ausgang wartete bereits ein Taxi-Fahrer mit meinem Namen auf seinem Schild. Wir erreichten die historische Altstadt von Sansibar Town (=Stone Town) gegen 8:30 Uhr und konnten sogar schon unser Hotelzimmer beziehen. Nicht so übel nach der langen Anreise. Untergekommen sind wir im Forodhani Park Hotel. Super Lage! Und nun sollten uns auch 1-2 Stündchen Ruhe gegönnt sein.

Am Nachmittag machten wir einen Rundgang durch die geschichtsträchtige (Alt-)Stadt. Auf der Route lag unter anderem: House of Wonders (Leider aktuell nicht zugänglich!), Forodhani Gärten, Alte Apotheke und ein kleiner Strandbesuch.

Ausblick von der Rooftop Terasse, Pool auf dem Dach
Alte Apotheke
Funfact am Rande: Diese und weiter Plattenbauten waren einst ein Geschenk von Walter Ulbricht an das hiesige Regime

Den Sonnenuntergang verfolgten wir vom Pool, welcher auf dem Dach des Hotels platziert war. Abendessen gab es auf dem Night Food Market, gleich um die Ecke gelegen. Gefühlt hundert Garküchen locken mit Fleisch, Meeresfrüchten, Fisch usw. Die Zubereitung erfolgt direkt vor den Augen – äußerst köstlich. Damit ließen wir den Abend ausklingen.

Der Food Market lädt zu köstlichen Speisen ein

Am Freitag besuchten wir eine nahegelegene Gewürzfarm. Wir begutachteten den Anbau, Ernte und Verarbeitung. Besonders die Kokosnuss-Ernte durch die lauthals singenden Arbeiter ist beeindruckend. Natürlich unterstützten wir die Locals und kauften Gewürze sowie duftende Aromen.

Eine frische Muskatnuss

Zurück in Stone Town besuchten wir das Old Fort und machten anschließend einen Abstecher zum Haus des wohl bekanntesten Sängers aus Sansibar: Freddie Mercury.

Überblick Old Fort. Im Hintergrund das House of Wonders in Sanierung.

Sonnenuntergang wieder vom Pool verfolgt und Abendessen beim Inder genossen. Hier konnte auch ein lokales Bier to go ergattert werden. Aufgrund der muslimischen Prägung ist der Genuss von Alkohol nicht gern gesehen bzw. nicht gestattet.

Am letzten vollständigen Tag hier in Stone Town entschieden wir uns für einen ganztägigen Boat-Trip. In der Früh ging es los in Richtung Prison Island (Auch Changuu genannt). Zunächst war diese Insel wohl als Gefängnisinsel gedacht, der Name ließ es schon vermuten. Nur wenig später kam es zur Umwidmung, interessanterweise auch damals schon wegen einer Pandemie! Zu Beginn des 20. Jahrhunderts diente Changuu als Quarantäne-Station (Gelbfieber). Im Jahre 1919 kam es zur Schenkung von vier Schildkröten. Diese haben sich seitdem anscheinend rege vermehrt und machen nun einen Großteil der Bevölkerung aus. Die älteste ist aktuell 197 Jahre alt.

Ein solches Gefährt brachte uns sicher hin und zurück
Die einstige Krankenstation
Wir übernahmen das Füttern der Schildkröten
Und gingen natürlich fürsorglich mit den Tieren um

Anschließend setzten wir über zum Nakupenda Beach, eine Sandbank um die Ecke. Hier konnten wir ein paar Schnorchelübungen machen und unter einem gespannten Sonnensegel relaxen. Die Locals haben für uns Seafood zubereitet. Mal wieder sehr köstlich!

Nakupenda Beach voraus!
Wir grillen frischgefangenen Hummer

Nun heißt es Tasche packen und auf die Weiterreise vorbereiten. Morgen wollen wir ein Dalla Dalla in Richtung Norden besteigen. Unser erklärtes Ziel heißt Nungwi.

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