Am Sonntag, 7.8. starteten wir in Budva mit Ziel Mavrovo-Nationalpark (Mazedonien; offiziell gebräuchlich ist wohl eher F.Y.R.O.M. – The former Yugoslav Republic of Macedonia; siehe Streit um den Namen Mazedonien). Google Maps veranschlagt für die gerade mal 310 Kilometer bereits erstaunliche 6 Stunden und 19 Minuten. Wir sollten jedoch eines besseren belehrt werden…

Bereits kurz nach Budva kam es zu einem längeren Stau, welcher uns doch einiges an Zeit kostete. Um so ärgerlicher, dass es dafür nicht wirklich einen Grund gab. In der Küstenstadt Bar hatten anscheinend einige Personen Problem mit dem Einparken. Daher wurde der Verkehr teilweise durch die Polizei geregelt. Jedoch vollkommen sinnfrei. Absolut unverständlich, was da vor sich ging. Nach Bar bis zur Albanischen Grenze ging es dann, den Straßenverhältnissen entsprechend, recht zügig voran. Grenzkontrolle fand de facto gar nicht statt. Eine junge Dame notierte unser Nummernschild. Keine Zollkontrolle, keine Passkontrolle. Nichts. Nach der Grenze der nächste Stau. Hier standen wir ungefähr drei Stunden. John und ich liefen die circa zwei Kilometer bis zum Beginn des Staus, um nach der Ursache Ausschau zu halten: Ein Kreisverkehr. In den letzten 10 Tagen konnten wir wirklich sehr sehr oft beobachten, dass die Menschen hier unten einfach nicht in der Lage sind vernünftig ein motorisiertes Fahrzeug zu bewegen, wirklich sehr zu unserem Leid.
Schlussendlich erreichte man das bereits gebuchte Apartment Ana Marija abends gegen etwa 22:00 Uhr. Es war eigentlich überall in diesem kleinem Dorf stockduster. Unser Host öffnete uns nett die Türe und lud zum Abendessen (Gulasch) nebst Bier, Wein und Rakija ein. Dabei verteilte er seinen herrlichen Duft in allen Räumen der Unterkunft – wahrscheinlich rochen wir nach knapp 11 Stunden Autofahrt quer durch Montenegro, Albanien und Mazedonien wohl ähnlich. Übernachtung, 6 Bier, 2 Liter Wein, 3x Gulasch und 3x Wasser machten einen Gesamtpreis von 75 €.
Das WLAN im Hotel war aufgrund des schlechten Wetters nicht verfügbar. Im Nachinein stellte sich heraus, dass das tatsächlich eines der schlimmsten Unwetter der vergangenen Jahre war. Das erklärte auch die überraschende Freude bei unseren Angehörigen daheim, dass bei uns alles okay ist. Im Tal der Ahnungslosen haben wir von dem ganzen Trouble nämlich absolut gar nichts mitbekommen.
Zum Montag checkten wir gegen Mittag aus, machten einen kurzen Abstecher zum umliegenden See, bevor es weiter in den Süden nach Ohrid ging.

